Austragungsort
Im Nordosten Wiens, eine gute halbe Autostunde von der Stadt entfernt, liegt die Marktgemeinde Angern an der March. Sie umfasst fünf Katastralgemeinden:
Angern, Mannersdorf, Ollersdorf, Stillfried und Grub. Nach Süden hin weitet sich die Ebene des Marchfeldes, im Nordwesten liegen die Ausläufer des hügeligen Weinviertels, die March im Osten bildet eine geografische und auch sprachliche Grenze.
Die archäologischen Ausgrabungen im Raume Stillfried-Grub und Mannersdorf sowie zahlreiche Funde, die das Museum für Ur – und Frühgeschichte in Stillfried beherbergt, geben Zeugnis von einer lokalen durchgehenden Besiedelung seit der Steinzeit sowie der späteren römischen Bernsteinstraße.
Die Landschaft dieser Kleinregion ladet zu ausgedehnten Wanderungen und Radtouren oder bloß zu Spaziergängen auf gepflegten Wegen ein. Einer ausgedehnten Entdeckungsreise durch die einzigartige Aulandschaft der March sind, außer dem Fluss selbst, kaum Grenzen gesetzt. Und selbst vom Fluss aus kann man die Ufer bewundern, wenn man mit einem Kajak talwärts rudert.

Die March ist ein linker Nebenfluss der Donau und bildete einst die politische Grenz zwischen Österreich und der Slowakei, davor zwischen Österreich und der Tschechoslowakei. Sie entwässert etwa drei Viertel Mährens. Der Name ist sehr alten Ursprungs und wird auf das indogermanische „MORI“, was Gewässer bedeutete, zurückgeführt. Andere Quellen nennen „Mähren“ als Namensgeber. Mit dem Begriff "mark" (Grenze) hat die March nichts zu tun, obwohl es sich immer um einen Grenzfluss handelte. Seit dem 11. Jahrhundert ist die March ein Grenzfluss.

Die 61. NÖ Landeswasserdienstleistungsbewerbe werden von der Freiwilligen Feuerwehr Angern an der March gemeinsam mit den Freiwilligen Feuerwehren Mannersdorf an der March und Ollersdorf organisiert. Diese und die Freiwillige Feuerwehr Stillfried-Grub bilden den Unterabschnitts 3 des Feuerwehrabschnittes Gänserndorf.
Will man diese Feuerwehren näher kennenlernen, reicht ein Klick auf die entsprechende Feuerwehr unter der Rubrik „Die veranstaltenden Feuerwehren", um auf die jeweilige Homepage zu gelangen! An der March gelegen, ist es für diese Feuerwehren geradezu eine Verpflichtung, sich mit dem Wasserdienst intensiv zu befassen. So kam etwa der Landessieger 2013 in der Wertungsklasse B aus Mannersdorf an der March.

Bereits im Jahre 1997 hat die Freiwillige Feuerwehr Angern die 41. NÖ Landeswasserdienstleistungsbewerbe veranstaltet. Bewerbe dienen der Ausbildung, und eine gute Ausbildung brauchen die Feuerwehrleute bei größeren und kleineren Hochwässern sowie bei Katastrophen. Die vorhandene Ausrüstung verweist auf den Stellenwert des Wasserdienstes im Gemeindegebiet: HW-Schutzmaterial, Container mit Pölzmaterial, Schanzzeug etc., ein Feuerwehrrettungsboot, fünf Feuerwehrzillen und einige hundert Sandsäcke. Die Feuerwehr Angern selbst arbeitet seit vielen Jahren im Katastrophenhilfsdienst mit, schon, als dieser noch FuB-Dienst hieß.

Die alljährlich wiederkehrenden Hochwässer verliefen eher glimpflich und die Angerner hatten sich schon daran gewöhnt. Ähnliches trifft auf Mannersdorf und Stillfried zu, wo die Ortschaften zur March einigen Respektabstand halten und bis auf kleinere Teile höher gelegen sind. Da wie dort wurden Dammwachen aufgestellt, an neuralgischen Punkten Sandsäcke aufgelegt und manchmal auch das Wasser „im Kreis“ gepumpt. In den Katastrophenjahren 1997, 2002 und 2006 zeigte sich der Wert einer gediegenen Ausbildung und guten Ausrüstung. Aus den 1940er Jahren gibt es Berichte über große Überschwemmungen dies- und jenseits der March.
Im Jahr 2006 kam es zur großen Katastrophe. An der March wurde eine Durchflussmenge von nahezu 1500 m³/s und ein Pegelstand von ca. 750 cm beim Pegel Angern gemessen. Am frühen Morgen des 3. April brach in Jedenspeigen der Schutzdamm, was zur Überflutung Dürnkruts führte. Am Vormittag brach der Damm an einer zweiten Stelle bei Stillfried, was für die tiefer gelegenen Ortsteile, so auch in Grub, Mannersdorf und Angern, fatale Folgen hatte. In manchen Häusern stand das Wasser bis an die Decke, bei anderen wurden Außenmauern eingedrückt.
Aus diesen Ereignissen zogen die verantwortlichen Stellen von Bund und Land die längst nötigen Konsequenzen, und es wurden Damm – Sanierungen durchgeführt und entsprechende HW-schutzbauten errichtet.

Die March erscheint nun gezähmter in ihrem Flussbett und sicherlich friedlicher durch den Wegfall der einstigen Grenze gegen den Ostblock. Ein Paradies für Wassersportler und Naturliebhaber, die sich gern an natürlichen Gewässern aufhalten.

Wir wünschen allen Gästen einen schönen, angenehmen Aufenthalt in Angern und den Bewerbsteilnehmerinnen und Bewerbsteilnehmern gute Ergebnisse. Wie heißt es doch so schön? „Der Beste möge gewinnen!“ Nachdem wir schon etliche Damen beim Bewerb sehen, sagen wir auch: „Die Beste möge gewinnen!“